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© by Claudia Schmidt


Gründüngung ist eine alte Methode zur Bodenverbesserung, die ursprünglich aus dem Ackerbau stammt. Gerade im ökologischen Gartenbau findet sie viel Verwendung, aber auch Hobbygärtner haben diese Art der Bodenverbesserung für sich entdeckt. Diese Art der Düngung bietet viele Vorteile:

 Unerwünschte Wildkräuter werden unterdrückt.

 Die Wurzeln der Pflanzen lockern und durchlüften den Boden.

 Mäht man die Pflanzen ab, entsteht wertvolles Material zum Mulchen oder Kompostieren.

 Einige Pflanzen (die Leguminosen) sind in der Lage Stickstoff aus der Luft zu fixieren und so den Boden zu bereichern (Stichwort Knöllchenbakterien!).

 Gründüngung begrünt kahle Flächen (wichtig, wenn man in einen Neubau gezogen ist und eine Gartenwüste vorfindet!)

 Der Boden wird durch Bodenorganismen belebt, die Pflanzenreste verarbeiten.

 Die Wasserspeicherung im Boden wird verbessert, weil die Wurzeln der Pflanzen ihn gut durchwurzeln (auch die Krümelstruktur wird dadurch verbessert !)

 Einige Pflanzen können hartnäckige Bodenkrankheiten und -schädlinge bekämpfen (z.B. Tagetes wirkt gegen Nematoden)

 In Hanglagen kann der Bodenabspülung (Erosion) entgegengewirkt werden. 

Alle Schmetterlingsblütler (Leguminosen: z.B. Bohnen-, Erbsen-, Wicken- und Kleearten) können im Unterschied zu den meisten anderen Pflanzenarten mit Hilfe der sogenannten Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Bodenluft (sie enthält 78% Stickstoff) gewinnen. Die Bakterien bilden dabei Symbiosen (Vergesellschaftung von unterschiedlichen Arten, die für beide Vorteile bietet) mit den Wurzeln diser Pflanzen. Der Stickstoff wird in den Knöllchen gespeichert, weshalb der Name Knöllchenbakterien entstand. Das Einarbeiten der herangewachsenen Pflanzen versorgt den Boden dann mit organisch gebundenem Stickstoff. Dieser steht nach einigen Wochen wieder anderen Kulturpflanzen zur Verfügung. Wer seinen Boden also speziell mit Stickstoff anreichern möchte, sollte dafür auf Leguminosenarten zurückgreifen.

Als Gründung (speziell Leguminosen) empfiehlt sich:

Sommerwicke (Vicia sativa)
Gelbe Lupine (Lupinus luteus)
Blaue Lupine (Lupinus angustifolius)
Weiße Lupine (Lupinus albus)
Persischer Klee (Trifolium resupinatum)
 

Weitere Arten, die sich zur Gründüngung eignen sind:

Ölrettich (Raphanus sativus)
Gelbsenf (Sinapis alba)
Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia) (--> lockt außerdem auch Bienen und Hummeln an !)
Studentenblume (Tagetes spec.)
Ringelblume (Calendula officinalis)
Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
Hafer (Avena sativa)

Senf ist für kleine Gärten ein billiger und schnell wachsender Dünger. Aber Vorsicht: Nicht dort aussäen, wo später Kohl gepflanzt werden soll ! Aufgrund der Kreuzblütler haben sich im Boden zahlreiche Krankheitserreger angesiedelt (Kohlhernie und Nematoden). Ausnahmen: Die Ölrettichsorte ‘Nemex’ sowie die Senfsorte ‘Maxi’ können im Boden befindliche Nematoden sogar dezimieren. Eine ähnliche Gesundungswirkung haben Gräserarten, Tagetes (Saat von Mai bis August)sowie Ringelblumen.

Im Gartenhandel findet man bereits gemischte, ausgewogene Gründüngungsmischungen. Daneben kann man aber auch alte Salatsamen, die in offenen Tütchen herumgammeln aussähen und durch einarbeiten der Grünmasse humosen Boden erzielen.
Wichtig ist aber immer: Die Pflanzen vor dem Blühen unterarbeiten, sonst sähen sich die Pflanzen wieder von alleine aus. Und aus den zuvor gewünschten "Düngepflanzen" werden dann unerwünschte Unkräuter bzw. "Wildkräuter" (Unkräuter sagt man nicht mehr, das ist nicht "political correct" ;-)

 

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